- Malcolm X
- Malcolm X['mælkəm 'eks], eigentlich Malcolm Little [-lɪtl], amerikanischer Bürgerrechtler, * Omaha (Nebraska) 19. 5. 1925, ✝ (ermordet) New York 21. 2. 1965; wurde im Gefängnis (1946-52) für die Black Muslims gewonnen. Er nahm den Namen Malcolm X an, reiste missionierend durch die USA und erreichte als geschickter Agitator ein starkes Anwachsen der »Nation of Islam«. Ende 1963 überwarf er sich mit deren Führer E. Muhammad und gründete die auf unmittelbare politische Aktion gerichtete »Organization of Afro-American Unity«. Nach einer Pilgerreise nach Mekka (1964) änderte er seinen Namen in El Hajj Malik al-Shabazz und wandte sich dem orthodoxen Islam zu. Jenseits des ursprünglichen schwarzen Nationalismus entwickelte er nun Ansätze eines universellen humanistischen Revolutionskonzepts. Seine Reden übten großen Einfluss auf die schwarze Bevölkerung aus. Er wurde während einer Zusammenkunft seiner Anhänger in Harlem durch schwarze Fanatiker ermordet. Seine von A. Haley nach Tonbandaufnahmen erstellten, postum veröffentlichten und schlagartig berühmt gewordenen Erinnerungen »The autobiography of Malcolm X« (1965; deutsch »Der schwarze Tribun«; gelten als Klassiker afroamerikanischer Selbstdarstellung.Ausgaben: Reden: Malcolm X on Afro-American history (1967); The speeches of Malcolm X, herausgegeben von A. Epps (1969); By any means necessary. Speeches, interviews, and a letter by Malcolm X, herausgegeben von G. Breitman (1970); The last speeches (1989).Schwarze Gewalt (1968, deutsche Auswahl).P. Goldman: The death and life of M. X (Urbana, Ill., 21979);J. Rummel: M. X (New York 1989);B. Perry: M. X. Ein Mann verändert Amerika (a. d. Amerikan., 1993).
Universal-Lexikon. 2012.